Die Entdeckung der Kaffeebohne: Die Mythen und Legenden zu ihrem Ursprung

9. Jahrhundert n. Chr.

Der Ursprung des Kaffeeanbaus ist historisch nicht dokumentiert und die Geschichte stützt sich weitestgehend auf Legenden und Mythen. Fest steht jedoch, dass die Pflanzengattung Coffea aus dem tropischen Afrika stammt und erst durch menschlichen Wirken auf andere Kontinente gelangt ist. Die bekannteste Erzählung zur Geschichte des Kaffees ist auf das 9. Jahrhundert zurückzuführen. Sie besagt, dass Ziegen beim alltäglichen Grasen auf einer Weide in der Region Kaffa, dem heutigen Äthiopien, die Früchte der Kaffeepflanze gefressen haben. Woraufhin die Hirte ein bislang unbekanntes und außergewöhnliches Verhalten bei Ihren Tieren feststellten. Sie waren auf einmal wacher und sind mit weniger Schlaf ausgekommen. Diese Verhaltensänderung führen die Hirten auf die roten Früchte zurück und brachten einen Beutel voll in ein nahes Kloster. Die Mönche begannen sich erstmals mit dieser seltsamen Frucht auseinander zu setzen und führten diverse Experimente durch, um die Wirkung zu untersuchen.

WORTHERKUNFT

Auch wenn die meisten Erzählungen behaupten, dass der Begriff “Kaffee” mit der Region Kaffa zusammenhängt, gibt es dafür keine historischen Belege. Wissenschaftler gehen eher davon aus, dass dieser Begriff sich vom arabischen Wort ” Kahwe” oder “Qahwa” ableiten lässt, was so viel wie “anregendes Getränk” bedeutet.

ERSTE SCHRIFTLICHE ERWÄHNUNG

Leider gibt es keine schriftlichen Überlieferungen, die die Legende der Entdeckung der Kaffeebohne bestätigen. Erste Erwähnungen stammen aus einer arabischen Quelle aus dem Jahr 940 n. Chr., in der die Pflanze als ein besonderes Heilmittel beschrieben wird. Zu dieser Zeit wurden die rohen Kaffeebohnen mit heißem Wasser aufgegossen und ähnlich wie ein Tee zubereitet und verzehrt.

11. Jahrhundert n. Chr.

Es wird vermutet, dass die Kaffeebohne sich durch den Sklavenhandel im frühen Mittelalter von Äthiopien als “Wein des Islams” nach Arabien ausbreitete. Zu der Zeit besaß der Jemen das Kaffeemonopol, die den Kaffee nicht nur großflächig anbauten, sondern auch erstmals ihn in einer uns heute bekannten Art und Weise zubereiteten. Nach der Röstung wurden die Bohnen gemahlen und mit Zucker und kochendem Wasser aufgegossen. Diese neue Form der Zubereitung wurde nach der jemenitischen Hafenstadt Mokka benannt. Dieser Begriff hat sich bis heute durchgesetzt und sich in der Art der Zubereitung kaum geändert. In Griechenland und der Türkei zählt der Mokka nach wie vor zu einem der Nationalgetränke.

16. Jahrhundert n. Chr.

Der Kaffee eroberte schließlich im 16. Jahrhundert das gesamte osmanische Reich, von Syrien bis nach Ägypten. Zu den absoluten Liebhabern dieses Heißgetränks zählte vor allem der türkische Sultan Selim (der Erste). Er brachte den Kaffee in Städte wie Mekka und Medina, wo nach kurzer Zeit die ersten Kaffeehäuser errichtet wurden. Im damaligen Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, eröffnete das erste Kaffeehaus im Jahre 1554. In keinem anderen Land war die Wirkung und der Verzehr dieses Getränks so umstritten, wie in der Türkei. Diese Kontroverse führte dazu, dass schon kurze Zeit nach der Eröffnung der Kaffeehäuser ein Verzehr-Verbot von Kaffee ausgesprochen und dessen Missachtung mit Verfolgung geahndet wurde. Dieses Kaffee-Verbot hielt sich knapp 300 Jahre und erst im Jahr 1839 wurde Kaffee in der Türkei wieder legalisiert.

17. Jahrhundert n. Chr.

Langezeit versuchte man die Wirkung des Kaffees geheim zu halten. Doch mit der zunehmenden Vernetzung durch Kaufleute und den internationalen Handel war es eine Frage der Zeit bis auch die Europäer von diesem wundersamen Getränk erfuhren. 1615 brachten italienische Kaufleute das “schwarze Getränk” nach Venedig, wo 1645 auch das erste europäische Kaffeehaus errichtet wurde. Es dauerte nicht lange, bis der Kaffee ganz Europa eroberte. Die rasant zunehmende Beliebtheit und Bekanntheit des Getränks ließen schon bald das Kaffee-Geschäft florieren und die Arabica wurde zum “braunen Gold”. Das erste Kaffeehaus Deutschlands wurde 1673 in Bremen errichtet.

18. Jahrhundert n. Chr.

Die Kolonialisierung der Welt setzte den Siegeszug des Kaffees auch weiterhin fort. Durch die europäischen Kolonien wurden die Kaffeepflanzen an die entlegensten Orte dieser Welt gebracht. Die Niederländer etwa brachten sie beispielsweise nach Sri Lanka, Sumatra und Bali. Die Engländer und Franzosen hingegen nahmen den Kaffee mit in die Karibik. Schnell erkannte man den Vorteil dieser tropischen Regionen, denn sie bieten die idealen Bedingungen für den Anbau von Kaffee und ausreichen Fläche. Erst mit der Unabhängigkeit Amerikas im Jahre 1776 wurde der Anbau und die Produktion des Kaffees auch in Mittel- und Südamerika (vor allem in Brasilien) eingeführt. Kurze Zeit drauf, im 19. Jahrhundert, deckten allein diese Regionen schon die Hälfte des Kaffeebedarfs der Welt ab.

19. Jahrhundert n. Chr.

Im 19. Jahrhundert begann die kommerzielle Kaffeeproduktion in Kolumbien, insbesondere in der Region um Bogotá, der Hauptstadt des Landes. Damals wurde Kaffee auf kleinen Farmen angebaut, und die Kaffeeproduktion war hauptsächlich für den lokalen Konsum bestimmt. Zu dieser Zeit war Kolumbien ein unterentwickeltes Land, und die Landwirtschaft spielte eine wichtige Rolle in der Wirtschaft.

Der Kaffeeanbau breitete sich jedoch schnell in andere Teile des Landes aus. Besonders in den Andenregionen und im sogenannten „Kaffeedreieck“ (Eje Cafetero) im Westen Kolumbiens wurde der Anbau von Kaffeebohnen zu einer wichtigen wirtschaftlichen Aktivität. Der Kaffeeanbau wurde von Generation zu Generation weitergegeben, und Kolumbien begann, sich als Kaffeeproduzent von Qualität und Tradition zu etablieren.

Kaffeeanbau in Kolumbien heute

Heute ist Kolumbien eine der weltweit führenden Nationen im Kaffeegeschäft. Der Kaffeeanbau hat sich zu einer wichtigen Säule der kolumbianischen Wirtschaft entwickelt. Einige wichtige Merkmale des Kaffeeanbaus in Kolumbien heute sind:

  • Verschiedene Anbaugebiete: Kolumbien verfügt über eine Vielzahl von Mikroklimazonen, die sich für den Anbau von Kaffeebohnen eignen. Dies hat zur Entstehung verschiedener Anbaugebiete geführt, die jeweils ihren eigenen einzigartigen Geschmack und Charakter haben.
  • Qualitätsfokus: Kolumbien ist bekannt für seinen hochwertigen Arabica-Kaffee. Die Regierung und die Kaffeebauern haben Maßnahmen ergriffen, um die Qualität des kolumbianischen Kaffees zu fördern und zu sichern. Dies umfasst Schulungsprogramme für Bauern, Qualitätskontrollen und Zertifizierungen.
  • Export: Kolumbien exportiert einen Großteil seiner Kaffeeernte in die ganze Welt. Kolumbianischer Kaffee ist aufgrund seiner ausgewogenen Säure, seines süßen Geschmacks und seines angenehmen Aromas bei Kaffeeliebhabern sehr geschätzt.
  • Kaffeetourismus: In den Anbaugebieten Kolumbiens gibt es eine aufstrebende Kaffeetourismusbranche, die es Besuchern ermöglicht, Kaffeeplantagen zu besichtigen, den gesamten Prozess vom Anbau bis zur Tasse zu erleben und die Kultur des Kaffees in Kolumbien zu entdecken.

Zusammengefasst ist Kolumbien heute nicht nur ein bedeutender Kaffeeproduzent, sondern auch ein Land, das für die Qualität seines Kaffees und die Leidenschaft seiner Kaffeeproduzenten bekannt ist. Der kolumbianische Kaffee hat eine lange Tradition und einen besonderen Platz in der Welt des Kaffees.